
Fortbildung 2020 „Formative Psychologie“
Fortbildungswochenende der EGD Oktober 2020
Thema: Disponiert?! Haltung und Bewegung als lebenslanger Formungsprozess
Dozentin: Angelika Stockmann
Fortbildungsveranstaltung der EGD vom 03. bis 04. Oktober 2020 im CJD Bonn Castell
Eine Einführung in die Arbeitsweise der Formativen Psychologie
„You see, I believe in shapes. I believe everything good has a shape. Shapes are the way in which we know, who we are and where we are in the universe. Show me the shapes and formes a man gives his life and I will tell you, wether he is a master or victim of this life.” S. Keleman, Verkörperte Gefühle, aus „Glass people“ von Gail Godwin
Dem Wachstum eines Menschen liegt nach Auffassung der formativen Psychologie ein Organisationsprinzip zugrunde, in dem genetische, soziale und persönliche Muster eine Rolle spielen. Aus dem formativen Blickwinkel stellt sich die Frage: Wie verkörpert ein Mensch seine Erfahrungen, Gedanken, Gefühle und sein Verhalten? In welchen somatischen Mustern reagiert er bewusst oder unbewusst auf die Herausforderungen seines Lebens, formt Identität, sorgt für Befriedigung und gestaltet Beziehungen? Stress und Angst beispielsweise sind nicht ein Zustand des Geistes, der irgendwo im Körper Spannung erzeugt. Vielmehr werden sie verstanden als organismische Muster, die sich in organischen und muskulären Kontraktionen verkörpern. Das Gehirn als Teil dieses Organismus ist gleichermaßen in diesen formativen Prozess involviert und erzeugt dem entsprechend Empfindungen und Gedanken.
„Üblicherweise bleiben unsere Probleme bestehen, weil wir nicht wissen, wie wir sie organisiert haben, (to organize), und wie wir diese Organisation wieder auflösen können, (to disorganize). (…) Wir haben die Wahl, uns entweder weiterhin mit den den alten Mustern zu identifizieren oder neu zu ‚organisieren’.“ Ebd., Forme dein Selbst, S.11
Ich freue mich, Euch an diesem Wochenende den Ansatz der Formativen Psychologie vorstellen zu können, der in meiner Arbeit mit Musikern gelegentlich explizit, immer aber implizit zum Einsatz kommt. Er hilft mir zu einem vertieften Verständnis der Gestalt meiner Klienten.
Angelika Stockmann